Kein Platz für Senioren!

Skandal um „Betreutes Wohnen“ am Frauenfeld?

Am 7. März erfolgte die Schlüsselübergabe für 94 Wohnungen einer Wohnhausanlage der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte in der Klederinger Straße 17. Darunter auch für 22 Wohnungen, die für betreutes Wohnen in Zusammenarbeit mit der Volkshilfe vorgesehen waren. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus… Noch in der Sitzung des Gemeinderates im November 2017 wurde im Zuge einer Anfrage der Volkspartei Schwechat von Stadträtin Vera Edelmayr (SP) mit Stolz auf dieses Projekt hingewiesen. Zu Recht, denn auch wir halten die Einbettung von 22 betreuten Wohnungen in dieses Umfeld als grundsätzlich wegweisend - wenn es dann auch so durchgeführt wird! Denn die Wirklichkeit dieses mittlerweile mehr als 10-jährigen Projektes sieht anders aus: Die Stadtgemeinde Schwechat verkaufte das betroffene Grundstück um wohlfeile 150 Euro pro Quadratmeter unter dem Titel „Projekt Intergenerationen-Wohnen“ an die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte. Begründung für den überaus günstigen Kaufpreis war damals die Errichtung von betreuten Wohnungen für Schwechater Senioren im Rahmen dieses Projektes. In den zahlreichen Kaufverträgen fand sich diese Auflage jedoch dann nicht mehr. Trotzdem ein zukunftsweisendes Projekt, aber… … schon bei der Schlüsselübergabe im März war zu bemerken, daß die Mieter weitgehend nicht den Kriterien (vor allem Alter und Betreuungsbedarf) entsprechen können. Im Zuge weiterer Recherchen mußten wir dann auch feststellen, daß die für betreutes Wohnen im Rahmen der Stadtgemeinde zuständige (und ausgesprochen kompetente) Stelle bestenfalls unzureichend über dieses Projekt informiert war - angefordertes Informationsmaterial wurde erst einen(!) Tag vor Schlüsselübergabe durch die Volkshilfe zur Verfügung gestellt. Faksimile des Protokolls der konstituierenden Sitzung des Seniorenbeirates am 28.02.2018 (Auszug) Eine Anfrage von GR Alexander Edelhauser in der 435. Gemeinderatssitzung am 28. März nach der zweckgebundenen Vergabe dieser Wohnungen wurde von der Bürgermeisterin nur diffus und verworren beantwortet, einziger Hinweis: „… Es sind letztenendes 10 Personen aus Schwechat, die durchaus über den Folder oder auch über das Seniorenzentrum davon Kenntnis bekommen haben, dort eingezogen, des betreubaren Wohnens wegen eingezogen sind, …“ (Protokoll) Genossenschaft verzichtet auf bewilligte Förderungen für „Betreutes Wohnen“! Wie sich letztendlich herausstellte, hat die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte (betreut durch SG St. Pölten) gänzlich auf die vom Land Niederösterreich bewilligte zielgruppenspezifische Förderung für betreutes Wohnen verzichtet. Und das, obwohl es von einem privaten Betreiber (im Gegensatz zur Volkshilfe) sogar eine Auslastungsgarantie gegeben hätte… Derzeit sind in Schwechat mehr als 800 Personen für das Seniorenzentrum (69 Wohnungen) vorgemerkt, mehr als 50 davon haben dringenden Bedarf angemeldet. Pro Jahr können lediglich 12-15 Wohnungen vergeben werden. Diese 22 Wohnungen wären daher für die Schwechater Senioren dringenst notwendig gewesen - vor kurzem erst wäre eine uns bekannte betreuungsbedürftige Seniorin beinahe auf der Straße gestanden (nur der kulante Käufer ihrer Wohnung hat sie vorläufig davor bewahrt), weil leider keine Wohnung zur Verfügung stand. Anton Imre anton.imre@schwechat.vpnoe.at